GÜNTHER ROTHE –

LEBEN FÜR DIE KUNST

Musik

Zur Musik kam Günther Rother bereits im Alter von sechs Jahren, als er Gitarrenunterricht bei Margarethe Buch bekam, die nicht nur seine Nachbarin war, sondern auch eine erfolgreiche Konzertgitarristin. Dieser glückliche Umstand liefert ein gutes Beispiel für die speziellen Möglichkeiten in den frühen Jahren der Nachkriegszeit. Die kunstinteressierte Gemeinde war klein und gut vernetzt, die wirtschaftlichen Probleme so verbreitet, dass sie mehr Solidarität als Missgunst hervorriefen, und die gesellschaftlichen Unterschiede noch relativ gering – vor allem in der DDR. So lebte auch Margarethe Buch nicht in Saus und Braus und reiste auf umjubelten Tourneen um den Erdball, sondern war verwitwete Mutter von vier Kindern, die einen Zuverdienst durch private Schüler durchaus zu schätzen wusste. Dies verhalf einem sechsjährigen Burschen, der das Glück hatte, sie zu kennen, und ihr sympathisch war, von Anfang an zu höchsten Weihen.